Zeit lassen beim Bauch abnehmen

  

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Wer unter seinem dicken Bauch leidet, möchte ihn am liebsten in Windeseile wieder loswerden.

Doch je eiliger man es hat, desto geringer ist die Chance, dass der Bauch dauerhaft schrumpft.

Dieses Problem ist erfahrenen Diät-Haltern von allen Crash-Diäten bekannt, die in kürzester Zeit für eine besonders starke Gewichtsabnahme sorgen sollen.

Man nennt das Phänomen auch den Jojo-Effekt, weil das Gewicht nach erfolgreicher Abnahme in kurzer Zeit wieder hochschnellt, meistens sogar höher als vor der Diät.

Doch warum kommt es zu diesem Jojo-Effekt?

Der Jojo-Effekt findet statt, weil der Körper so gut dafür eingerichtet ist, mit Hungersnöten klarzukommen und trotz Nahrungsmangel nicht zu verhungern.

Wenn man dem Körper erheblich weniger Nahrung zuführt als er verbraucht, kommt es nach wenigen Tagen zum Hungerstoffwechsel.

Beim Hungerstoffwechsel wird die Stoffwechselaktivität heruntergefahren, und Muskeln werden abgebaut. Zum Abbau der Fettpolster kommt es eher in geringem Maße. Man verliert also vor allem Muskelmasse. Außerdem werden die inneren Organe in einen Sparmodus versetzt, sodass sie nicht mehr optimal arbeiten.

Der Verlust von Muskelmasse ist beim Abnehmen fatal, denn je weniger Muskeln man hat, desto niedriger ist der Grundumsatz.

Auch die anderen Vorgänge des Hungerstoffwechsels senken den Grundumsatz. Teilweise wird der Grundumsatz ganz erheblich abgesenkt. Werte von deutlich unter 1.000 Kilokalorien pro Tag sind keine Seltenheit, wenn man häufig strenge Diäten durchführt.

Der erniedrigte Grundumsatz bleibt auch nach dem Ende der Diät für geraume Zeit bestehen.

Außerdem drängt das Appetitzentrum auf möglichst große Essmengen, sobald die Diät (= Hungersnot) vorbei ist.

So kommt es dazu, dass man extrem schnell wieder zunimmt.

Durch den abgesenkten Grundumsatz wird man sogar noch schwerer als zuvor.

Wer seinen Bauch ins Gigantische wachsen lassen will, braucht also nur eine besonders strenge Diät durchführen. Dann wird der Bauch nach jedem Diätversuch einige Zentimeter dicker.

Der Hungerstoffwechsel beginnt schon bei etwa 500 Kilokalorien Differenz zwischen Nahrungszufuhr und Verbrauch.

Ohne Sport sind das bei den meisten Frauen alle Werte unter 1.300 Kilokalorien pro Tag und bei Männern Werte unter 1.700 Kilokalorien. Wer viel Sport treibt, sollte sogar noch deutlich mehr essen, um nicht in den Hungerstoffwechsel zu geraten.

Das bedeutet, dass die meisten Diätpläne zum Hungerstoffwechsel führen, insbesondere die Diäten, die eine schnelle Gewichtsabnahme versprechen.

Wenn man nicht weiß, wie viel Kalorien man pro Tag verbraucht, kann man die schädliche Grenze zum Hungerstoffwechsel auch anhand der Abnehmgeschwindigkeit feststellen.

Um ein Kilo Körperfett abzunehmen, muss man 7.000 Kilokalorien einsparen. Wenn man täglich 500 Kilokalorien weniger isst als man verbraucht, dann nimmt man pro Woche 500 Gramm ab. Pro Monat sind das etwa 2 Kilogramm.

Ein gesundes Abnehmtempo sind also maximal 2 kg pro Monat.

Wenn man schneller als 2 kg pro Monat abnimmt, besteht erhöhte Gefahr für den Jojo-Effekt.

Für einen dauerhaften Abnehmerfolg sollte man sich mit dem Abnehmen also Zeit lassen.

Das fällt den meisten Abnehmwilligen zwar schwerer als eine Gewaltkur, aber nur mit der nötigen Geduld hat man dauerhaften Erfolg.

Das bedeutet in der Praxis auch, dass eine vorübergehende Diät keinen Sinn macht, denn nach der Diät wäre alles wieder beim Alten.

Erfolgreich ist nur eine dauerhafte Umstellung der Ernährungs- und Bewegungsvorlieben.

Damit man die neue Lebensweise dauerhaft durchhält, sollte sie zu den persönlichen Vorlieben und den Lebensbedingungen passen.



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