Probleme << >> Was ist drin?
Seit bekannt wurde, dass inneres Bauchfett gefährlicher für die Gesundheit ist als die Fettpolster unter der Haut, verliert das Körpergewicht etwas an Bedeutung.
Vor allem der BMI, der lange Jahre als Maß aller Dinge galt, wenn es darum ging, die Figur zu beurteilen, ist inzwischen sehr umstritten. Mit dem BMI kann man zwar das Gewicht in Bezug auf die Körpergröße beurteilen. Man kann jedoch nicht beurteilen, ob das Gewicht aus Muskeln oder aus Fett besteht.
Außerdem kann man mithilfe des BMIs nicht beurteilen, ob sich das eventuelle Übergewicht im Bauchraum sammelt oder an ungefährlicheren Stellen.
Daher wird es immer beliebter, das Übergewicht anhand des Taillenumfangs zu ermitteln.
Nicht nur persönliche Empfehlungen der Ärzte werden teilweise ausschließlich auf der Basis des Taillenumfangs getroffen. Sogar Versicherungsbeiträge, Arbeitsplätze und Einwanderungserlaubnis hängen mitunter vom Taillenumfang ab.
Um den Taillenumfang zu messen, braucht man nur ein Zentimetermaß.
So messen Sie den Taillenumfang:
· Messen Sie am besten morgens nach dem ersten Toilettengang und vor dem Frühstück.
· Messen Sie etwa 2 cm über dem Bauchnabel.
· Atmen Sie vor dem Messen leicht aus, aber nicht zu stark. Der Bauch sollte nicht eingezogen werden.
Die Messwerte werden offiziell folgendermaßen beurteilt:
Frauen Männer Bewertung
über 80 cm über 94 cm der Bauch ist ein Risikofaktor
über 88 cm über 102 cm deutlich erhöhtes Risiko
Neuere Studien, unter anderem eine Herzstudie aus San Antonio, deuten jedoch darauf hin, dass die 88 cm als Grenze bei Frauen möglicherweise zu streng ist.
Kritik am Taillenumfang als Maß aller Dinge
Für eine ungefähre Beurteilung des Gesundheitsrisikos ist die Messung des Taillenumfangs durchaus wertvoll. Auch für eine Verlaufskontrolle, wenn man den Abnehmerfolg nachvollziehen will, eignet sich die Messung des Taillenumfangs.
Doch um Menschen auszugrenzen oder zu höheren Beiträgen zu verdonnern ist die alleinige Bewertung des Taillenumfangs eher nicht geeignet.
Der Taillenumfang alleine sagt nämlich noch nichts Genaues darüber aus, wie viel ungesundes inneres Bauchfett tatsächlich vorhanden ist. Zwischen innerem und dem harmlosen äußeren Bauchfett wird nicht unterschieden und auch andere Bestandteile des Bauches werden ignoriert.
Außerdem wird die Körpergröße nicht berücksichtigt und auch nicht das Verhältnis zu anderen Körperbereichen, beispielsweise zur Hüfte.
Eine genaue Beurteilung über das innere Bauchfett bietet nur eine Computertomographie. In den Aufnahmen des Computertomographen kann man das innere Bauchfett sehen, wie es die Organe umgibt.
Ansonsten kann man durch die Kombination mehrerer Messwerte zu einem etwas aussagefähigeren Ergebnis kommen als allein mit dem Taillenumfang.
Taille-Hüfte-Verhältnis
Das Taille-Hüfte-Verhältnis (Waist-to-Hip-Ratio) bezieht außer dem Taillenumfang auch den Umfang der Hüfte in seine Beurteilung mit ein.
Das hilft bei der Unterscheidung zwischen innerem und äußerem Bauchfett, denn wer viel äußeres Bauchfett hat, hat meistens auch viel Fett auf der Hüfte.
Wenn also der Taillenumfang im Verhältnis zur Hüfte groß ist, dann spricht das für vermehrtes inneres Bauchfett.
Bei einem normalen Verhältnis zwischen Taillenumfang und Hüftumfang kann man eher davon ausgehen, dass das Bauchfett eher unter der Haut sitzt. Das würde darauf hindeuten, dass es eher ungefährlich ist.
So ermitteln Sie das Taille-Hüfte-Verhältnis:
· Messen Sie den Taillenumfang etwa 2 cm über dem Bauchnabel.
· Messen Sie den Hüftumfang an der dicksten Stelle des Pos.
· Berechnen Sie das Taille-Hüfte-Verhältnis mit folgender Formel:
Taille / Hüfte = Taille-Hüfte-Verhältnis
Die Messwerte werden folgendermaßen beurteilt:
Frauen Männer Bewertung
unter 0,8 unter 0,9 Normalverhältnis
0,8 bis 0,84 0,9 bis 0,99 verbreiterte Taille
über 0,85 über 1,0 apfelförmiges Übergewicht
Das Taille-Hüfte-Verhältnis spielt übrigens auch in der Ästhetik eine wichtige Rolle.
Als besonders wohlgeformt werden Frauen wahrgenommen, die ein Taille-Hüfte-Verhältnis von 0,7 haben.
Dabei spielt es keine Rolle, wie dick die Frau insgesamt ist. Es kommt nur auf das Verhältnis an.
Körperfett-Verteilungsmuster-Index
Beim Körperfettverteilungsmuster-Index werden auch Taillenumfang und Hüftumfang miteinander verrechnet. Doch der Taillenumfang wird stärker berücksichtigt als der Hüftumfang.
So wird der Körperfett-Verteilungsmuster-Index berechnet:
Taille * Taille / Hüfte = KVI
Die Messwerte werden folgendermaßen beurteilt:
Frauen Männer Bewertung
unter 60 unter 75 Normal
61 bis 74 76 bis 84 erhöhtes Risiko
über 75 über 85 hohes Risiko
Taille-Größe Verhältnis – Waist-to-Height-Ratio
Das Taille-Größe-Verhältnis ist eine eher unbekannte Beurteilungsmethode der Körpermaße.
Bei dieser Methode werden Taillenumfang und Körpergröße miteinander verrechnet. Wer größer ist, darf nach dieser Berechnungsweise mehr Taillenumfang haben als kleinere Menschen.
Außerdem wird hier das Alter berücksichtigt. Je älter man ist, desto größer darf der Taillenumfang sein. Erstaunlicherweise wird jedoch nicht zwischen Männern und Frauen unterschieden, obwohl Männer im Allgemeinen deutlich größere Taillenumfänge haben als Frauen.
Eine Studie der Ludwig-Maximilians-Universität in München hat einen engen Zusammenhang zwischen dem Taille-Größe-Verhältnis und Herz-Kreislauferkrankungen ergeben.
Bei dieser Studie wurden 10.000 Teilnehmer untersucht. Der BMI und das Taille-Hüfte-Verhältnis standen jedoch in keiner signifikanten Beziehung zu dem Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Nur das Taille-Größe-Verhältnis spielte eine erkennbare Rolle.
Zur Ermittlung des Taille-Größe-Verhältnisses wird der Taillenumfang durch die Körpergröße geteilt.
So ermitteln Sie das Taille-Größe-Verhältnis:
· Messen Sie den Taillenumfang.
· Messen Sie die Körpergröße.
· Verrechnen Sie nach folgender Formel:
Taille / Körpergröße = Taille-Größe-Verhältnis
Die Messwerte gelten bis zu folgenden Werten als akzeptabel:
unter 40 Jahre 40-50 Jahre über 50 Jahre
0,5 0,5 - 0,6 0,6
Probleme << >> Was ist drin?